Wildererspiel in freier Bergnatur von Peter Gruber
Ein ganz besonderes Erlebnis
Perfekt beschildert und von der Feuerwehr eingewiesen wurde das Auto geparkt und es ging zu Fuß weiter. Bereits der Spaziergang zur Bühne war ein ganz besonderes Erlebnis.
Es ging über Stock und Stein, einen naturbelassenen kleinen Wanderweg Richtung Freienstein (Kulmfreistein). Die Dämmerung setzte bereits ein. Der Weg zur Bühne war ein Naturerlebnis. Entlang von Wiesen und Wäldern, im Hintergrund erstreckte sich die Bergwelt. Zwischendurch gab die Natur den Blick frei Richtung Gröbming, eingebettet in unsere faszinierende Bergwelt.
Nach 20 Minuten Gehzeit erreichte man die Spielstätte. Mitten im geschützten Wald war eine Zuschauertribüne für die knapp 300 Besucher errichtet worden. Das Bühnenbild bestand aus der umgebenden Natur. Auf der linken Seite die Klemmer Hütte, aus dem Schornstein stieg Rauch auf. Eingebettet im Wald wurde die Bühne abgegrenzt von einem neu errichteten Girschtenzaun. Die ganze Bühne wirkte wie ein uriges Schmuckstück.
Die Licht- und Toneffekte wurden perfekt inszeniert. Das Theaterstück begann und ganz langsam legte sich die Dunkelheit der Nacht über uns. Die Spieler kamen mal von links aus dem Wald, mal aus der Hütte. Den Wind spürte und hörte man. Und plötzlich ein Schuss, der am ganzen Körper spürbar war.
Ein Theater für alle Sinne und ein perfekt dazu passendes Stück.
Der Gamshuber.
Im Spiel ging es um die Wilderei in den 20er- und 30er-Jahren in unserem Gebiet. Über 30 Laienschauspieler waren an der Aufführung beteiligt und sie zeigten ein faszinierendes, mitreißendes und humorvolles Theaterstück mitten in der Natur. Das Stück wurde im Dialekt gespielt und rundete damit die ganze Stimmung ab. Es bildete eine harmonische Einheit und es machte richtig Spaß, sich als Besucher in die Zeit der Wilderei entführen zu lassen.
Der Gamshuber hat nicht nur im wahren Leben eine Geschichte zu erzählen, auch das Theaterstück hat bereits seine eigene Geschichte. So wurde das Stück 1991 im Zug der Landesausstellung des Schlosses Trautenfels uraufgeführt. Auch damals am gleichen Platz wie heute. Damals nur mit einfacheren Mitteln als in der Jetztzeit.
Bei der Premiere spielte das Wetter zum Schluss leider nicht mehr mit und der Himmel öffnete die Tore und es kam ein lang anhaltender Platzregen. Es blitzte und der Donner ging durch Mark und Bein. Wir waren nicht so regenfest und machten uns auf den Heimweg. Die Schauspieler bewiesen, wie wetterfest sie sind, und spielten unbeeindruckt weiter.
Gratulation an das ganze Team und herzlichen Dank für dieses ganz besondere Erlebnis.
Pressefotos von Martin Huber
Zeitungsbericht der kleinen Zeitung
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